1. Kurzbeschreibung des Projekts


Art des Gartens:

Gemeinschaftsgarten; Naturerfahrung und Naturerholung; Ort des Lernens/Vermittlung von Gärtnerwissen; interkultureller Begegnungsort; Treffpunkt und Pausenort für PassantInnen und insbesondere Studierenden (UB); selbstständiges Teilnehmen

Besonderheiten

Die manuell bedienbare, elektrische Bewässerung lädt zur interaktiven Auseinandersetzung mit dem Konzept ein, jeder Interessierte hat hierdurch die Möglichkeit Teil des Projekts zu sein. Die verwirklichte urbane Gartenkultur in Kombination mit einer Solaranlage und integrierter Handyladestation sind in dieser Form einmalig.

Flächenaufteilung und Bepflanzung

Die Gartenfläche soll etwa zu 70% aus Blühpflanzen/Sträuchern, zu 15% aus Gemüsebeeten und zu 15 % aus Sitzgelegenheiten bestehen. Der Grundzug der noch bestehenden Fläche (Terrassierung und Sitzplatzverteilung) bleiben in großen Teilen bestehen, werden jedoch mit neuen Materialien ersetzt.

 

2. Ziele des Projekts

1. Die betreffende Fläche als Erholungsort fördern und als Begegnungsort erhalten

Maßnahme:

Durch die vielseitige Begrünung mit schattenspendenden Pflanzen wird der Garten im Sommer zu einem Erholungsort für die Besucher des Gartens sowie zu einem einladenden Pausenort für PassantInnen und NutzerInnen der Universitätsbibliothek.

Begründung:

Die Versiegelung des Platzes der Alten Synagoge mit Pflastersteinen wird aufgrund der Reflexstrahlung an heißen Sommertagen zu enormen Hitzestress für BesucherInnen des Platzes führen. Die geplante Gartenanlage wird hier eine Abmilderung für Besucher des Gartens schaffen.

Zu diesem Thema möchte ich auf die Prognose des ehemaligen Professors für Meteorologie der Universität in Freiburg, Dr. Helmut Mayer, in einem Interview (13.07.2010) hinweisen:

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/umgestaltung-rotteckring-unertraeglich-in-hitzephasen–33205285.html

2. Naturerfahrung und praxisorientierte Umweltbildung

Eine Fläche, die insbesondere von Studierenden und SchülerInnen für eine alternative und regionale Lebensmittelproduktion gesehen, genutzt und gestaltet wird, stellt eine Bildungsinitiative dar und kann die Besucher für eine regionale und nachhaltige Lebensmittelproduktion sensibilisieren. Eine kleine Solaranlage dient dazu, den Besuchern das kostenlose Aufladen ihrer mobilen Geräte mit ressourcenfreundlich erzeugter Energie zu ermöglichen. Dies stellt ebenfalls eine Bildungsinitiative hinsichtlich der einfachen lokalen Produktionsmöglichkeiten von nachhaltigem Strom dar. Des Weiteren wird die Generation „Smartphone“ dazu eingeladen, in Kontakt mit dem Gemeinschaftsgarten zu treten und kann so Interesse für das “Urban – Gardening“ wecken.

Bemerkung:

In der Naturschutzstrategie von Baden-Württemberg wird im dritten Absatz unter dem Punkt „Stadtökologie und Stadtnatur“ genannt: „Wir werden das Konzept der Naturerfahrungsräume weiterentwickeln und zusammen mit Anwohnerinnen und Anwohnern, Schulen, Kindergartenstätten usw. in Modellprojekten, z.B. im Rahmen von Gartenschauen, umsetzten.“ Darauffolgend wird unter „Unsere Maßnahmen zur Zielerreichung“ angestrebt, dass durch interdisziplinäre Modellprojekte die Naturentwicklung, Biodiversität, der Naturkontakt und die Lebensqualität in den Innenstädten unterstützt werden soll. Hinsichtlich dessen kann das Projekt seinen Beitrag dazu leisten.

3. Akzeptanz durch Gestaltung und Ästhetik

Maßnahme:

Eine an die Umgebung angepasste Gestaltung und Ästhetik der Fläche führt zu einer hohen Akzeptanz einer breiten Bevölkerungsschicht führen. In diesem Zusammenhang soll auf die Wünsche der Stadtplanung, des Theaters, dem beauftragten Landschaftsplanungsbüro “Faktorgruen“ und ggf. der Universität Freiburg sowie den involvierten AkteurenInnen des Projekts eingegangen werden und in das Projekt mit einfließen.

Bemerkung:

Das mehrfach durch die Stadt geförderte Projekt „Bambis Beet“ hat eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung gewonnen – der Theatervorplatz ist zu einem belebten innerstädtischen Treffpunkt geworden.

4. Selbstorganisation der Gartenanlage

Maßnahme:

Ein Gemeinschaftsgarten, der durch eine anregende und verständliche Beschilderung in den Sprachen: deutsch, englisch und französisch internationale Besucher anspricht. Der Garten kann selbsterklärend bewässert, geerntet und weitestgehend gepflegt werden. Die eingebundenen Kooperationen im Bildungsbereich stellen die Basis für die notwendige Kontinuität dar.

3. Projektleitung

Clemens Wulf; 28 Jahre; Student der Umweltnaturwissenschaften

Beruf / Tätigkeiten:

Gärtner und ehemaliger Betreiber des aquaponischen Solar-Gewächshauses in Neuenburg (01.08.2014 – 31.03.2016): http://www.lugfoto.net/2014/11/06/aquaponik-solar-gewaechshaus-neuenburg

Aktives Mitglied von Transition-Town-Freiburg

Mitgründer des „Wandelsgartens“ Vauban; Sommer 2013

http://fudder.de/der-wandelgarten-im-vauban-vom-parkplatz-zum-gemuesebeet-fuer-alle

Betreuer des Gemeinschaftsgartens „Vaugarten“ im Studierendenwohnheim Vauban; seit Sommer 2014

4. Kooperationen (in Aussicht)

Stadttheater Freiburg:  Die Leitung des Theaters Freiburg unterstützt die „Weiterpflege“ und Umgestaltung der angesprochenen Fläche

Edith-Stein-Schule: Konkretes Interesse für eine Involvierung in das Projekt von Seiten des stellvertretenden Schulleiters Christian Wilker.

Prof. Alexandra-Maria Klein : Frau Prof. Klein berät das Projekt hinsichtlich der Bepflanzung und der Terrassierung der Fläche. Insbesondere das Zusammenspiel des Gartens mit dem Theater muss ihrer Meinung nach harmonisch gestaltet werden. Daher sollen die Terrasierungen möglichst mit Materialien passend zum Theatergebäude realisiert werden. Des Weiteren hat sich Frau Klein, unter Einbezug ihrer StudentenInnen des Moduls „Stadt, Garten, Landschaft und Gestaltung“, für eine Zusammenarbeit ab Mitte Februar (Wintersemester 2017/2018) ausgesprochen. Dabei soll ein Teil der Fläche von den Studierenden als Lehrgarten geplant und bepflanzt werden.

Stiftung WaldHaus Freiburg: Projektleiter Phillipp Gottwald ist bereit in Zusammenarbeit mit einer Klasse der „Internationalen Schule im Römerhof“ das Projekt mit Materialien, baulichen Fachkenntnissen und der Arbeitskraft durch die SchülerInnen zu unterstützen. Dabei handelt es sich um eine Schulklasse mit Flüchtlingen im Alter von 17 bis 23 Jahren.

Preslav Marinov – Grafikdesigner:

Unterstützung bei der Ausarbeitung und Gestaltung des Projektes. Design der Wissenskarten/Lernkarten sowie der Beschilderung für die Anweisungen/Regeln.

FREILab Freiburg: Ist eine offene Werkstatt mit ansässigen ausgebildeten Experten der Mikroelektronik, der Elektrotechnik sowie der Programmierung, die dem Projekt bei Bedarf als Beratungsfunktion zur Verfügung stehen.

Angefragt:

Eine Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg ist erwünscht und anvisiert. Hier kann die Stadt aktiv dazu beitragen, dass sich eine urbane Gartenanlage etabliert, welche sich als erfolgreiches Modellprojekt für Umweltbildung und Naturerfahrung im Innenstadtbereich bezeichnen darf. Diesbezüglich wird um folgende Hilfe gebeten:

– Unterstützung bei der Müllbeseitigung der Gartenanlage in Form von Pflegediensten und Etablierung von Mülltonnen/Aschenbechern

– Evtl. Bereitstellung von: Erdhumus; Terrassen-/Wegsteinen; gegebenenfalls Sträucher/Blühpflanzen

4. Erläuterungen zum Punkt „Besonderheiten“

Tomatendach mit Regenrinne/Solarzellen:

Stichwort: „Doppelte Ernte“ – Strom und Nahrung auf einer Fläche

Eine spezielle Gewächshausfolie wird in einen Aluminium-Rahmen (1,5m x 1,5m) gespannt. Dieses Dach wird auf vier Metallpfeilern aufgestellt und mit einer Regenrinne versehen, die das Regenwasser in ein Regenfass leitet. Darunter werden 6 x 2 Volt Solarzellen montiert, welche das 12-Volt-System mit Energie versorgen.

Hierbei besteht eine Zusammenarbeit mit einem Schlosser, einem Gerüstbauer und der offenen Werkstatt „FREILab Freiburg“.

Manuell-elektrische-Bewässerung und Mikrocontroller:

Ein Mikrocontroller schaltet bei entsprechender Wetterlage und Bodenfeuchte ein Magnetventil frei. Besucher des Gartens können nach eigenem Ermessen den Anschalt-Knopf betätigen – die tägliche Bewässerungsmenge und -anzahl ist dabei limitiert.

Für diese Installation sind zwei Masterstudenten der Mikroelektronik eingebunden.